In mödling bei den felsen angekommen nahm ich mein rad auf die schultern und ging die paar schritte zu den felsen. Ich hatte noch genug zeit und so legte ich mich vor den felsen in die sonne um zu lesen. Mein blick schweifte immer wieder vom buch zu den felsen ab, also legte ich es beiseite. Da ich bald meinen zweiten geburtstag feiern würde dachte ich über das vergangene und das kommende nach, auch über die berge und felsen, was sie mir bisher gegeben haben und was genommen.
Es war komisch, hier fühlte ich mich seit tagen das erste mal wieder zufrieden, die spannung und die unruhe in meinem körper verschwand. Kein gereizter magen mehr, kein gefühl des einsam seiens. Mein mp3 player spielte gerade das lied von soundgarden "sometimes i fall on black days". Das stimmt, aber bestimmt nicht heute. Also legte ich auch den player beiseite. Da ich meine kletterschuhe ja mithatte beschloß ich etwas zu bouldern, ganz ohne leistungsdruck, zwang, einfach nur für mich. Es war toll, nicht mein klettern sonder das gefühl. Ich fand spaß darann . Das allerbeste am klettern ist, daß man hier nochweniger gedanken hat als beim rennradfahren, nämlich gar keine, nur diese: Wo griff, wo fuß, wie hoch, wie lang, wie viel kraft. Natürlich wußte ich, daß ich beschissen kletter, doch ich sah das ganze als training für den winter für die kombinierte alpine kletterei, der ich in den letzten jahren immer mehr aufmerksamkeit schenke. Das reine sportklettern ist für mich gestorben, erstens weil es körperlich nicht mehr so geht und mir die motivation fehlt. Ich will in die verschneiten und vereisten berge. Zum Schluß kletterte ich noch den glockner-grat. Der name ist hier auch irgendwie programm. Technisch nicht schwer (bis schwiergikeitsgrad 3), aber relativ lang. Außerdem hat diese route auch merkmale von alpinen anstiegen. Oben angekommen beeilte ich mich wieder zu meinem fahrrad zu kommen, falls es noch da war. Es war da. Da es schon spät war und noch ein breiter weg in mein verhasstes wien, packte ich schnell und schwang mich auf der straße auf das rad. Mein heimweg führt meist über die B17. Die landschaft und gebäude werden zunehmend häßlicher, die menschen zunehmend fetter und abstoßend. Ich werde von einer bladen hausfrau angehupt, die wohl gerade mit ihren verfressenen kindern vom mc donalds kommt. Mein schöner tag verblasst immer mehr je näher ich diesem moloch mit den kilometern näher komme. Oft frage ich mich warum ich in wien wohne. Ich brauch keine schicki-micki bars wo die ganzen schlampen und schleimigen schönlinge verkehren, genau so wenig wie die "alternativen" szene lokale mit den ganzen öko-tussen und den achso politisch korrekten milchbuben. Ich brauch keine museen mit der langweiligen hochkultur auch keine shopping-meilen (weil ich einkaufen und anglizismen hasse). Vor meiner haustür muß ich noch ein paar scheißhaufen auf dem gehsteig ausweichen (achja hier habt ihr eine adresse für ein hundescheiße-diskussions-forum
http://latex05.twoday.net/). Nun bin ich wieder in meinem verhassten wien angekommen, physisch wie psychisch. Meine wut und innere unruhe ist wieder da. Schnell hinauf in die wohnung, türe und vorhänge zu, musik an und hoffe somit für heute nichts mehr von wien mitzubekommen.....
gute nacht wien, mögest du in deiner hundescheiße und der ganzen anderen scheiße ersticken.
PS Liebe susa! Nein wie eine gämse bin ich nicht geklettert, wenn dann wie ein gams bock. Mein momentanes klettern ist momentan am besten mit einem wütenden bullen in der wiener hofreitschule zu vergleichen.
seth - 24. Sep, 21:10
Wie schon im letzten artikel beschrieben, quält mich schon längere zeit einer innere unruhe, die nur schwer zu unterdrücken ist. Am besten gelingt mir das noch mit sport, d.h. eigentlich rennradfahren. Also am späten nachmittag auf meine trainingsrunde, die mich durch das helenental nach baden führte.
Vorausblickend packte ich einen kleinen rucksack mit hose, t-shirt und buch, da ich den nachmittag in der natur verbringen wollte, da mir mittlerweile der moloch wien zutiefst zu wieder ist. Auf dem weg nach baden fuhr ich an den kletterfelsen vorbei, an denen ich vor ein paar tagen mit zwei freunden klettern ging. Der eine wollte es nur ausprobieren, der andere wirklich klettern. Bei diesen gedanken überkam mich ein schlechtes gewissen, den an diesem kletternachmittag war meine motivation zu klettern bei null, da ich am vorabend lange weg war....
Ich gab dies auch als grund an, doch ich muß zugeben, daß dies nicht der haupstächliche grund war. Früher war klettern meine passion, die ich auch intensiv betrieb, was sich aber mit der bekanntschaft mit der gravitation schlagartig geändert hat. Nach dieser bekanntschaft machte ich eine zeit lang mühsame versuche meine alte leidenschaft wieder zu finden, aber es gelang mir nicht, was vor allem an mir und meinem ehrgeiz lag. Ich war früher nicht schlecht, nicht der beste, aber doch zufrieden mit dem was ich am felsen tat. Das ist nun nicht mehr so. Ich hasse es wie ich mich jetzt im fels bewege, schwerfällig, steif, zögerlich, ungeschickt....
Das liegt vor allem am fehlenden klettertraining, aber mein derzeitiges klettern hat mit meinem alten nichts mehr zu tun, und das frustriert mich extrem. Kein schmalz in den unterarmen und schmerzen im fuß. Dann kam mir aber der gedanke, daß auch dies nicht der hauptgrund für die fehlende motivation ist, sondern es ist ganz einfach eitelkeit. Die leute, denen ich damals das abc des klettern beigebracht habe, klettern mittlerweile besser als ich. Dieser falsche neid mag zwar beschämend sein, doch ich stehe dazu. Ich ging schon als kleines kind auf den berg und im fels. Vielleicht macht es dieses wissen noch schwerer.
Wie auch immer, auf jeden fall möchte ich mich für mein damaliges verhalten bei a. entschuldigen, und das meine ich ehrlich. Wird nicht wieder vorkommen.
In baden angekommen ging ich in den keller meiner eltern um das campingbett hervorzukramen. In diesem zimmer ist auch die alpin ausrüstung meines vaters und mir. Mein blick blieb an den kletterschuhen hängen. Ich nahm sie, steckte sie in den kleinen rucksack und schwang mich auf das rad wieder richtung mödling. ......
Teil 2 des seelen-streptease kommt vielleicht morgen, wenn ich genug zeit habe....
seth - 16. Sep, 19:30
hab ich etwas total verrücktes gemacht. Nachdem ich den gestrigen tag mit radfahren, hausarbeit, lesen, essen und fernsehen verbracht hatte, starrte ich von 20 bis 21 uhr auf mein handy. Vielleicht ruft ja jemand an. Nein jemand rief mich nicht an und sonst auch keiner. Ich tu es ja auch nicht. Also beschloss ich um 21 Uhr schlafen zu gehen. Wahrscheinlich waren die ganzen eindrücke des tages zu viel für mich, ich glaube so etwas nennt man reizüberflutung…
Ich schlief auch ziemlich schnell ein und wachte auch wieder ziemlich schnell auf, so gegen 3. Meine versuche den schlaf noch etwas zu verlängern scheiterten, deshalb stand ich um 4 Uhr auf. Also begann der tag genau so wie der vorherige endete, verrrückt. Hellwach machte ich mir kaffee und schaute auf die uhr. Innerlich stieg ein etwas bedrückendes gefühl in mir auf. Dieser tag wird lang. Was soll ich mit der ganzen zeit machen, vor allem in der „früh“? Staubsaugen geht nicht, aber vielleicht würde mir ja dann dabei sogar die polizei helfen. Olga schlief noch, außerdem spricht sie in letzter zeit kaum noch mit mir. Ich glaube, dass sie eingeschnappt ist, weil ich in den letzten tagen so oft mit wolf gassi ging. Aber der winter kommt ja und da halten wölfe einen winterschlaf, oder waren das die bären? Wie auch immer, mein wolf wird schon bald in einen winterschlaf verfallen. Meine überlegungen wieder einen versuch zu wagen noch etwas zu schlafen, verwarf ich auch wieder, da ich wie gesagt hellwach war. Was macht man in einer situation wenn man nichts mit seiner zeit anzufangen weiß? Genau, man dreht den fernseher auf, denn mit der klotze lässt sich vortrefflich zeit vernichten. Die zeit ist mein feind, nicht nur beim radfahren…. Warum muß alles so lang dauern? Falsch, alles dauert nicht lang, nur die schlechten und langweiligen zeiten, die guten vergehen wie im flug.
Zeit zu vernichten funktioniert zwar mit dem fernseher perfekt, doch irgendwie leide ich in letzter zeit an einer permanenten innerlichen unruhe. Ich schaltete also das tv-gerät ab, denn mich beschleicht das gefühl, dass ich wohl doch nicht zuviel zeit habe, für was auch immer. Dann packte mich der tatendrang. Ich nippte am kaffee, ging in die küche, goß mir nach und nippte wieder. Das ganze dauerte so ca. 10 minuten. Ist das jetzt gut, dass ich 10 minuten hinter mich gebracht hatte, oder schlecht, kostbare 10 minuten mit kaffeetrinken zu vergeuden? Da ich mit meinem latein am ende war, beschloß ich auch das kaffeetrinken einzustellen, denn bevor ich etwas falsch mache, mache ich gar nichts.
Stille. Stille ist ja in unseren heutigen, hektischen, zeit ein luxus. Bei dem gedanken musste ich grinsen. Ich bin ein reicher mann. Wer von euch will von mir ein kilogramm stille kaufen, habe ich in großen mengen lagernd. Stille ist wohl wie eine freundin, ist sie da, kann man es gar nicht erwarten, dass sie wieder geht, ist sie nicht da, sehnt man sich nach ihr. Zwar weiß ich nicht wie das bei euch so ist, aber stille erzeugt bei mir einen spannungungszustand, den ich mittlerweile als unangenehm empfinde. Also auf zu neuen taten. Hifi-anlage auf um mich in den bevorstehenden tag zu stürzen, denn ich habe heute viel zu erledigen. Radfahren, hausarbeit, lesen, essen und fernsehen, denn vielleicht habe ich ja doch nicht soviel zeit, wie ich manchmal glaube….
Guten morgen
PS: Ihr fragt euch wahrscheinlich, warum ich in letzter zeit wieder viel schreibe. Ich mich auch. Liegt vielleicht daran, dass ich momentan soviel erlebe. Vielleicht ist es aber auch nur eine vortreffliche art, zeit zu vernichten.
Da ich ja in letzter zeit auch viel lese, will ich euch heute ein zitat mit auf den weg geben:
"Feminismus existiert nur, um hässliche frauen in die gesellschaft zu integrieren..." Charles Bukowski
Ich gebe hier keine wertung ab, dennoch möchte ich hiermit zu bedenken geben, daß es sich bei diesem mann um einen international angesehenen schriftsteller handelt.
seth - 16. Sep, 06:40
Wie ihr ja alle aus meinen bisherigen artikel schon wißt, stehe ich für seriösen journalismus und hasse nichts mehr als halbwahrheiten.
Aus diesem grund möchte ich zu meinem gestrigen beitrag eine kleine korrektur anfügen. Es geht um die berechnung der maximalen herzfrequenz. Diese berechnet sich nämlich wie folgt:
220 - ALTER = MAX. HERZFREQUENZ
Deshalb liegt mein maximaler puls in dieser woche bei 194 und nächste woche nur mehr bei 193. Es wäre also gestern noch weit mehr leistung drinn gewesen. Wenn ich das gewußt hätte.....
seth - 15. Sep, 11:57
Wie in den letzten tagen begab ich mich heute auch wieder auf meine trainingsrunde, um die letzten schönen tage dieses spätsommers zu nutzen und auch weitere kilometer für mein ego zu sammeln, außerdem, was hätte ich denn sonst mit meiner freizeit machen sollen???
Nach einer etwas weiteren runde über alland, fuhr ich nach baden um dort auf meinen vater zu warten um mit ihm gemeinsam ein stück unseres weges gemeinsam zu fahren. Locker und entspannt fuhren wir los um den grundlagenbereich nicht zu verlassen. Also einöde rauf, der schweiß tropft, das herz klopft, die beine pedalieren. Ich war stolz auf meinen ruhigen fahrstil, da dies mit selbstdisziplin verbunden ist.
Da ich schon bei der hinfahrt die windverhältnisse genau studiert hatte, wusste ich, dass wir von gaaden nach mödling (ca. 12 km) super rückenwind haben würden. Daher warf ich meine selbstdisziplin über board und ließ meinen wolf von der leine. Der schweiß tropft, das herz klopft, die beine pedalieren. Es ist ein tolles gefühl aus eigener muskelkraft kraftfahrzeuge mit meinem wolf durch die ortschaften zu jagen. Das gesetz des stärkeren gilt eben auch im straßenverkehr und mein wolf liebt es andere verkehrsteilnehmer zu hetzen, auch wenn das schlussendlich immer ich dann auch ausbaden muß.
Mittlerweile waren wir zu dritt, da ein weiterer reisender in unseren eilzug einstieg. Ich hatte aber vor meine schicht vorne im wind das ganze tal durchzuhalten, auch wenn das vollkommen idiotisch ist, denn eigentlich sollte man es geniesen in einer gruppe zu fahren und sich die arbeit zu teilen. Der schweiß rinnt, das herz rast, die beine beginnen zu rebellieren. Darauf hatte ich nur gewartet, dass die beiden beginnen zu meckern. Es war wohl nur eine frage der zeit. Das rechte: „Jetzt hat er wieder seinen rappel dieser koffer. Wieso fährt er die ganze zeit nur vorne? Der fahrt uns heute noch kaputt und das depperte herz liefert uns statt sauerstoffreichem blut auch nur mehr milchsäure mit kohlendioxid. Endlich hätte wir uns heute mal im windschatten ausruhen können, aber nein nein….“. Das linke bein summte ein lied von wolfgang ambros, vielleicht kennt ihr das ja :“Heut` bin ich wieder fett wie ein radierer…“ Das linke bein war wirklich schon ziemlich blau, dennoch antwortete es dem rechten bein:“ Er wird wohl nie nett zu uns sein. Entweder er zerschmettert uns an irgendwelchen felsen, oder er will uns so wie heute umbringen. Der idiot fährt wahrscheinlich die ganze zeit vorne, damit die beiden hinteren seine rasierten beine sehen, aber auf der anderen seite kann ich ihn auch verstehen. Wir sind schon zwei hübsche bürschen, außerdem fährt es sich nackert schon besser…“ Während der ganzen zeit tat ich so, als ob ich ihnen gar nicht zu hören würde, doch dann reichte es mir :“Jetzt haltet endlich den rand, ihr habt wohl noch zu viel sauerstoff, denn sonst würdet ihr nicht so viel meckern. Das wird sich aber schnell ändern.“ Ich nahm die letzte welle kurz vor mödling mit dem ganz dicken gang. Es wurde ganz ruhig. Das kann vielleicht daran liegen, dass mittlerweile mein herz mit 190 schlägen pro minute schlug, was im übrigen in meinem alter gar nicht mehr möglich sein dürfte. Mir wurde etwas anders, da ich wusste, dass einem in diesem bereich schnell schwarz vor augen werden kann. Also nahm ich die beine hoch. An der ampel in mödling eine kurze verabschiedung und im schohngang die restlichen 15 km nach wien heimrollen. Ich entschuldigte mich bei meinen beinen und versprach, dass ich das nächste mal in der gruppe den schmarotzer spielen werde und ich nie wieder so idiotisch fahren werde, vielleicht nicht mehr…
Eure radfahrende tunte
seth - 14. Sep, 23:57
Gestern hab ich ein lang gestecktes ziel von mir erreicht. Ich habe einen poker abend bei mir "veranstaltet".
Klingt toll, war es auch. So toll es halt sein kann, wenn 5 männer um einen tisch sitzen, karten spielen und trinken. Wie auch immer, ich habe bis auf eine runde nur verloren, aber ich wußte ja schon vorher, daß ich bei karten- oder irgendwelchen anderen gesellschaftspielen ganz mies bin und meine motivation mit den ständig wieder kehrenden mißerfolgen rapide abnimmt.
Heute um 10 Uhr aufgestanden, da ich vorhatte radfahren zu gehen. Es blieb nur beim vorsatz, da ich schnell merkte, daß dieses vorhaben von anfang an zum scheitern verurteilt werden würde, machte ich mir ein wunderbares berni-karterfrühstück. Statt müsli mit milch, schnitt ich die übrig gebliebenen frankfurter in kleine scheiben, dazu eine handvoll aspirin, salzgurken und gab das ganze in eine schüssel. Darüber goß ich milch und die restlichen dosen bier.
Ich kann nur sagen, es mundete vorzüglich. Mit neuer energie und (schon wieder) frisch beschwingt, stellte ich mich den herausforderungen die der tag für mich bereitstellte, die ich natürlich aufgrund dieses phantastischen frühstückes im schlaf bewältigte.
Die einzigen probleme die ich an diesem tag hatte waren mit meiner freundin olga, was mich aber nicht überraschte, da sie gestern schon den ganzen abend gemeckert hat.
Das ist jetzt schon dein zweites bier...
Du wirkst auf mich befremdlich...
Blabla
Frauen halt. Aber nach meinem deftigen frühstück konnte mich olga mit ihrer spitzen zunge auch nicht dazu zwingen auf sie zu steigen und sie richtig zu reiten. Ich war einfach körperlich nicht in der lage. Da momentan zwischen olga und mir funktstille herrscht, werde ich morgen mit wolf gassi gehen, wenn nicht wieder etwas heute abend dazwischen kommt.....
seth - 20. Aug, 18:06