ich hab für euch noch ein paar bilder von der letzten radtour, die wir gerade von der apa über rundschreiben bekommen haben.
BETREFFEND TOUR DE FRANCE.An alle meine fans. Ich kann leider doch nicht im sommer an der tour de france teilnehmen, weil ich für richie lugner arbeiten muß. Aber keine angst, ich werde euch über meine nachfolgenden projekte, bescheid wissen lassen.
Mein team kollege gibt nach den ersten kilometer ein kurzes interview an eurosport.
Markus, in rennfahrerkreisen geniest er den spitznamen "der bulle"
Die kommentatoren auf eurosport haben mir den namen "der nasse fetzn" verliehen, ich weiß auch nicht warum....
Das NICHTS rund um tulln
Also dann bis zur nächsten reportage euer LANCE
seth - 10. Jun, 21:02
tage, waren ziemlich hart. Vorgestern und gestern war ich radfahren. Ich fuhr mit 2 Freunden von passau nach wien was in etwa allem in allem so 330km entspricht.
Am ersten tag mußten wir uns ziemlich ins zeug legen, da wir erst um halb zölf in passau wegfuhren und wir wußten, daß wir am ersten tag so viel wie möglich kilometer zurücklegen mußten, denn am zweiten tag würde uns das lange fahren noch schwerer fallen. Aber uns wurde schnell ein strich durch die rechnung gemacht, da man speziell im obersten teil der strecke 3 mal das ufer mit einer fähre wechseln muß, was uns ca eineinhalb stunden kostete. Das wirklich unangenehme dabei war, daß man total verschwitz zur anlegestelle kommt und dort bei 12°C und starkem wind auf die übersetzung warten muß, was uns alle 3 zum zittern brachte.
Das gute daran war, daß man dadurch wieder ganz heiß war auf das fahrrad zu springen, um den körper wieder auf temperaturen zu bringen, was bei solch niedrigen temperaturen und starkem wind nicht mal so einfach sind. Das merkt man daran, daß die nicht warm werdenden wollenden muskeln nicht ihre volle leistung bringen können.
Wie auch immer, wir wußten ja, daß alles zaudern und hadern mit dem wetter nichts bringt. So traten wir in die pedale um kilometer zu machen. Den restlichen tag konnten wir zügig durchfahren bis wir um halb acht in einem kaff ca 60 bis 70km nach linz eine übernachtungsmöglichkeit fanden. Schäne unterkunft, doch war mir das eigentlich egal, denn ich wollte nur essen und schlafen. Beim schlafen gehen machte ich mir darüber gedanken in welchem zustand sich morgen meine beine und das wetter sein würden, denn immerhin hatten wir noch ca 170km zu radeln. Das war vielleicht auch der grund warum ich nicht so gut geschlafen habe. Als es schon in der früh bei der abfahrt träpfelte dachte ich mir, na bumm, das wird was.....
Doch wir hatten glück, bis auf paar regenschauer blieb es trocken. Das kalte wetter blieb leider jedoch. Nun begann die stupide arbeit wieder von vorne, die jeder rennradfahrer kennt und oft auch schätzt. Das monotene treten und immer auf der suche nach rythmus, sei es die trittfrequen, die herzfrequenz oder der rythmus der harten schichtarbeit vorne im wind. So radelten wir den ganzen vormittag, mittags eine kleine pause und dann weiter. In der wachau trafen wir auf starken gegenwind, der uns manchmal in rasende wut versetzte. Vielleicht kennt ihr das ja. Die kette liegt vorne am kleinen blatt, man tritt wie ein irrer, doch das einzige was in die höhe geht ist der puls. Der wind zieht einem die kraft aus den beinen und frustriert, wenn man mit vollem krafteinsatz nur 25 km/h fährt. Kurz gesagt es war zum mäuse melken.
Das war vielleicht auch ein grund dafür, daß ein freund in krems aufgab und die bahn bestieg. Es war mittlerweile 14 Uhr und ich muß zugeben, daß die verlockung doch sehr groß war ihm das gleich zu tun, da ich ja am abend noch lernen mußte weil ich am nächsten tag eine prüfung hatte.
Aber dies verbot mir wahrscheinlich mein stolz und mein ehrgeiz, den sogar ich manchmal entwickle, meist leider nur wenn es um sport geht. Also kurze verabschiedung, glückwünsche entgegennehmen und wieder rauf auf den bock. So ging es richtung tulln, deren kilometer durch NICHTS geprägt waren. Da radelt man 20, 30 kilometer und man sieht nichts, nur bäume und wasser, nicht mal andere radler, die wohl das wetter und diese eintönige strecke gemieden haben. Dabei viel mir wieder die monotone tätigkeit des rennradfahrens auf, speziell wenn es flach und gerade aus geht. Man fährt einfach nur. Man blickt nicht in die gegend, denn es gibt ja nicht viel zu sehen. Der blick konzentriert sich auf den tacho wo man die kilometer mitzählt. Ein blick auf den oberschenkel wo man das spiel der muskeln mustert. Wieder kurz ein blick nach vorne, damit man nicht wo dagegen fährt. Dann bleibt der blick wieder minuten lang am lenker vorbau hängen.
Man horcht in seinen körper, beobachtet die pulsuhr und merkt wie einem die strecke immer mehr und mehr auslutscht. Nach einer harten schicht vorne im wind blickt man sich mal um, weil man der meinung ist, daß es für einen wechsel wieder mal zeit wäre. Doch der partner sieht auch nicht mehr taufrisch aus und hat probleme das hinterrad zu halten. Also weiter vorne fahren bis das tempo immer mehr nachläßt und sich der andere etwas erholt hat und die führung übernimmt. Dannach ein zwei minuten kämpfen um im windschatten zu bleiben bis sich der körper wieder regeniert hat. Kurz gesagt, bis auf das radfahren denkt man sonst an nichts, was ich im übrigen sehr erholsam finde, das mir aber leider viel zu selten gelingt, obwohl ich mich tagtäglich bemühe nicht zu denken.
Die letzten 5 kilometer fuhren wir über waldwege, die sicherlich nicht für rennräder geeignet sind. Noch einmal meldete sich mein hintern und sagte mir, daß ich ihm, mit diesem beschissenen radfahren, auf den arsch gehen würde. Ich war mir meiner schuld bewußt und schwieg.
Wie auch immer, jedes abenteuer hat ein ende. Am abend heimgekommen, duschen, essen und lernen bis mir die augen zufielen.
3. Tag (heute): Das aufstehen war ein kampf mit dem inneren schweinehund. Meine bewegungen glichen dem eines alten mannes. Bei der prüfung dachte ich, daß ich hummeln im hintern hatte, da ich ständig hin und her rutschte um eine angenehme sitzpositon zu finden.
Prüfung vorbei, heimfahren.
So jetzt tun mir nicht nur arme, beine und hintern weh, sonder auch meine finger
seth
PS: Falls ihr diesen langen artikel wirklich gelesen habt, zeugt das auch von eurem ehrgeiz, den wir ja mal bei einer radtour auf ein neueres auf die probe stellen können.
seth - 9. Jun, 19:15