Die Richtigkeit und Wohltat eines Rückzuges...
Gestern war es mal wieder so weit, der berg rief und wir kamen (zwar nicht so weit wie gehofft, doch dazu später). Mit dabei waren mein vater, mein onkel und siggi, ein freund der beiden. Alle drei sind hervorragende bergsteiger mit einer bomben kondition, was auch dieses unternehmen verlangt. Daher hatte ich am vorabend bedenken, ob ich den anforderungen auch gerecht werden könnte. Ich kannte die wand nur aus dem sommer und wußte, daß sie anstrengend und im oberen drittel klettertechnisch auch einiges verlangt.
In der früh war das wetter bei minus 10°C fantastisch. Wie erwartet war unter im wald noch tiefer pulverschnee, doch wir hofften, daß wir weiter oben auf firneis treffen würden, wo wir mit steigeisen und eisbeilen wohl relativ schnell an höhe zulegen werden würden. Das waten durch hüfthohen schnee mit schweren rucksäcken kostet viel kraft, speziell wenn man in einem loch bis zur brust verschwindet und man fast nich mehr rauskommt, da man keinen halt findet. Die meiste zeit blieb ich dezent im hintergrund und ließ die anderen spuren, was aber im pulver manchmal von nachteil war, denn meist brach der schnee erst unter mir ein. Aber naja, wo ein vorteil, da auch ein nachteil....
(Siggi und Onkel Heinzi am werken)
Der Wald lichtete sich immer mehr und das gelände wurde immer mehr und mehr von felsen durchzogen, die man aber oft erst, aufgrund der schneemassen, merkte wenn man auf einer felsplatte ausrutschte und sich ein paar meter weiter unten erst wieder fand. Die teilweise nur zwei meter hohen senkrechten stufen wurden zu einem richtigen kraftakt, denn wie kommt man über diese hinweg, wenn in dem weichen schnee nichts hält. Manchmal pudelte ich mich bis zum felsen durch, bis ich dort einen griff fand, manchmal rammte ich auch nur meine arme und beine in den tiefen schnnee und wälzte mich mit meinem bauch über die kante. Einen klettertechnischen schönheitspreis hätte ich wohl so nie bekommen, aber ich hatte ja auch andere probleme.... Und nicht nur ich, sondern den anderen ging schön langsam die kraft aus, denn statt schönem eis und hartem firn, wurde der schnee immer fauler. Man spricht von faulem schnee dann, wenn der schnee bis zum boden komplett nass und schwer ist, was in so steilem gelände auch zu einer erheblichen lawinengefahr führt. Es war heiß und die zeit (und auch wir) ronnen davon. Dabei lag erst die schwere kletterei vor uns. Für die letzten zwei bis dreihundert höhenmeter würden wir noch mindestens zwei stunden brauchen, da wir erst haken schlagen müßten und man mit zwei seilschaften nun mal langsamer voran kommt, als wenn man seilfrei geht. Mittlerweile war es schon elf und wir schwitzten und obwohl jeder von uns zwei thermoskannen mithatte wurde der durst ziemlich stark. Also begann ich wieder mit dem schneefressen, aber heimlich, da das ein anzeichen der schwäche ist und auch unvernünftig, da man magenkrämpfe bekommt und eine ausgewachsene erkältung.
Wie auch immer, magenkrämpfe hatte ich ja schon und die erkältung würde erst morgen kommen, doch durst hatte ich jetzt!
Also fraß ich weiter schnee und rieb die schweißtropfen mit schnee von meinem gesicht. An der stelle wo wir uns anseilen sollten und in seilschaften das letzte drittel der wand meistern sollten, beschlossen wir umzukehren.
(Die drei bergfexen bei einer kurzen rast, hinter der kamera ein verweichlichter und schlapper wiener)
Die zeit lief uns davon und wenn wir nicht mit stirnlampen nach hause kommen wollten, mußten wir jetzt umdrehen. Außerdem nahm die lawinengefahr rapide zu. Als wir ein schneebrett über unsere geplante kletterrute abgehen sahen, zweifelte keiner mehr an unserem entschluß. Ein paar die wand hinunterpfeifende faustgroße steine baten uns um einen raschen rückzug, den wir jetzt auch gerne antraten. Kaum den abstieg angetreten hörte ich plötzlich ein lautes rauschen. Schnell drehte ich mich um und sah auf das felsband über mir, in der erwartung, daß sofort eine lawinen hinweg auf uns zu rauschen würde. Gott sei dank, kam das rauschen aber aus einer benachbarten rinne, die wir nicht einsehen konnten. Den abstieg brachte ich rutschend, fluchend und stolpernd hinter mich, aber doch glücklich über diesen schönen und für mich gelungen tag.
Ich glaube, daß das die anderen auch so sahen. Danach noch ein zwei gepflegte bier bei meinem onkel mit toler sicht auf die wand und etwas fachgesimpel.
Wie ihr sehen könnt ist es so einfach einen wunderschönen und glücklichen tag zu verbringen.
PS: Weitere Fotos in meinem externen fotoalbum. Eine anmerkung noch zu den fotos. Von den wirklich interessanten stellen habe ich leider keine fotos machen können, da ich mit beiden händen voll zu tun hatte bzw. den anschluß nicht verpassen durfte
Ein paar von Silvester am Dachstein sind auch dabei.
In der früh war das wetter bei minus 10°C fantastisch. Wie erwartet war unter im wald noch tiefer pulverschnee, doch wir hofften, daß wir weiter oben auf firneis treffen würden, wo wir mit steigeisen und eisbeilen wohl relativ schnell an höhe zulegen werden würden. Das waten durch hüfthohen schnee mit schweren rucksäcken kostet viel kraft, speziell wenn man in einem loch bis zur brust verschwindet und man fast nich mehr rauskommt, da man keinen halt findet. Die meiste zeit blieb ich dezent im hintergrund und ließ die anderen spuren, was aber im pulver manchmal von nachteil war, denn meist brach der schnee erst unter mir ein. Aber naja, wo ein vorteil, da auch ein nachteil....
(Siggi und Onkel Heinzi am werken)
Der Wald lichtete sich immer mehr und das gelände wurde immer mehr und mehr von felsen durchzogen, die man aber oft erst, aufgrund der schneemassen, merkte wenn man auf einer felsplatte ausrutschte und sich ein paar meter weiter unten erst wieder fand. Die teilweise nur zwei meter hohen senkrechten stufen wurden zu einem richtigen kraftakt, denn wie kommt man über diese hinweg, wenn in dem weichen schnee nichts hält. Manchmal pudelte ich mich bis zum felsen durch, bis ich dort einen griff fand, manchmal rammte ich auch nur meine arme und beine in den tiefen schnnee und wälzte mich mit meinem bauch über die kante. Einen klettertechnischen schönheitspreis hätte ich wohl so nie bekommen, aber ich hatte ja auch andere probleme.... Und nicht nur ich, sondern den anderen ging schön langsam die kraft aus, denn statt schönem eis und hartem firn, wurde der schnee immer fauler. Man spricht von faulem schnee dann, wenn der schnee bis zum boden komplett nass und schwer ist, was in so steilem gelände auch zu einer erheblichen lawinengefahr führt. Es war heiß und die zeit (und auch wir) ronnen davon. Dabei lag erst die schwere kletterei vor uns. Für die letzten zwei bis dreihundert höhenmeter würden wir noch mindestens zwei stunden brauchen, da wir erst haken schlagen müßten und man mit zwei seilschaften nun mal langsamer voran kommt, als wenn man seilfrei geht. Mittlerweile war es schon elf und wir schwitzten und obwohl jeder von uns zwei thermoskannen mithatte wurde der durst ziemlich stark. Also begann ich wieder mit dem schneefressen, aber heimlich, da das ein anzeichen der schwäche ist und auch unvernünftig, da man magenkrämpfe bekommt und eine ausgewachsene erkältung.
Wie auch immer, magenkrämpfe hatte ich ja schon und die erkältung würde erst morgen kommen, doch durst hatte ich jetzt!
Also fraß ich weiter schnee und rieb die schweißtropfen mit schnee von meinem gesicht. An der stelle wo wir uns anseilen sollten und in seilschaften das letzte drittel der wand meistern sollten, beschlossen wir umzukehren.
(Die drei bergfexen bei einer kurzen rast, hinter der kamera ein verweichlichter und schlapper wiener)
Die zeit lief uns davon und wenn wir nicht mit stirnlampen nach hause kommen wollten, mußten wir jetzt umdrehen. Außerdem nahm die lawinengefahr rapide zu. Als wir ein schneebrett über unsere geplante kletterrute abgehen sahen, zweifelte keiner mehr an unserem entschluß. Ein paar die wand hinunterpfeifende faustgroße steine baten uns um einen raschen rückzug, den wir jetzt auch gerne antraten. Kaum den abstieg angetreten hörte ich plötzlich ein lautes rauschen. Schnell drehte ich mich um und sah auf das felsband über mir, in der erwartung, daß sofort eine lawinen hinweg auf uns zu rauschen würde. Gott sei dank, kam das rauschen aber aus einer benachbarten rinne, die wir nicht einsehen konnten. Den abstieg brachte ich rutschend, fluchend und stolpernd hinter mich, aber doch glücklich über diesen schönen und für mich gelungen tag.
Ich glaube, daß das die anderen auch so sahen. Danach noch ein zwei gepflegte bier bei meinem onkel mit toler sicht auf die wand und etwas fachgesimpel.
Wie ihr sehen könnt ist es so einfach einen wunderschönen und glücklichen tag zu verbringen.
PS: Weitere Fotos in meinem externen fotoalbum. Eine anmerkung noch zu den fotos. Von den wirklich interessanten stellen habe ich leider keine fotos machen können, da ich mit beiden händen voll zu tun hatte bzw. den anschluß nicht verpassen durfte
Ein paar von Silvester am Dachstein sind auch dabei.
seth - 30. Jan, 14:33
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